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Schulbesuchstag der Landtagsabgeordneten an der BBS Cochem

In der Woche rund um den 9. November, der aufgrund der einschneidenden historischen Ereignisse in den Jahren 1918, 1938 und 1989 gerne als ‚Schicksalstag‘ der Deutschen bezeichnet wird, finden alljährlich die sogenannten Schulbesuchstage der Landtagsabgeordneten statt.

In diesem Jahr stellten sich am Montag, den 21. November, Anke Beilstein (CDU) und Benedikt Oster (SPD) den Fragen von rund 80 Schülerinnen und Schülern aus den verschiedenen Schulformen der BBS Cochem. Nach einer kurzen Anmoderation durch Frau Christiane Seibold aus dem Schulleitungsteam stellten sich die beiden Mitglieder des Mainzer Landtags kurz persönlich vor, ehe Sie in eine mitunter lebhafte Diskussion mit den Auszubildenden und den angehenden (Fach-) Abiturient(in)en der BBS Cochem einstiegen.

Dabei ging es neben den großen und allgegenwärtigen Themen Ukraine-Krieg, Inflation und Energiekrise auch um andere Themen, die die persönliche Zukunft der Schülerinnen und Schüler betreffen, wie die gerechte Entlohnung von mitunter harter handwerklicher Arbeit und dass diese sich auch nach Einführung des Bürgergeldes noch lohnen müsse. Da einige der Schülerinnen und Schüler bereits eine Ausbildung absolviert haben und sich nun an der BBS zur Studierfähigkeit weiterbilden, ließen Sie die beiden MdL in dieser Frage nicht so schnell vom Haken und diskutierten auch mit einiger Verve mit den gewählten Vertretern des Wahlkreises.

Bei dieser Diskussion wurde auch deutlich, dass die beiden Landespolitiker viele politische Entscheidungen des Bundes oder der EU wohl oder übel aber stets mit einer demokratischen Grundhaltung mittragen müssen und auch auf die (volks)wirtschaftliche Entwicklungen wenig Einfluss haben. So hat beispielsweise Herr Oster als verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag ebenso wenig Verständnis für die zuletzt enorm hohen Kraftstoffpreise wie die anwesenden Schülerinnen und Schüler und fand dazu klare Worte.

Auch mit Klischees und landläufigen Vorwürfen, dass Politiker realitätsfern und überversorgt seien konnten die beiden aufräumen. Denn engagierte Politikerinnen und Politiker arbeiten in aller Regel mehr als die üblichen 40 Stunden in der Woche und das zu eher unüblichen Zeiten, wie beispielsweise am Wochenende. Zudem bringen Sie, was besonders Frau Beilstein als dreifache Mutter deutlich machte, viele private Opfer und nicht selten bekommen Familienangehörige quasi stellvertretend positive aber auch negative Rückmeldungen zu ihrer Arbeit mit oder vielmehr ab.

Während Herr Oster die Zuhörenden dazu ermutigte, politische Amtsinhaber vor Ort auch als vertrauensvolle Anlaufstelle in Problemfällen zu begreifen und im Umkehrschluss auch betonte, dass man – schon in jungen Jahren – selbst in einer demokratischen (!) Partei politisch aktiv werden kann,  vertrat Frau Beilstein die Auffassung, dass der Einzelne mit seinen individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Vordergrund stehen sollte. Dabei könne der Staat zwar eine letzte Reserve sein, aber statt den Bürgerinnen und Bürgern immer mehr Entscheidungen abzunehmen, plädierte sie dafür, dass der/die Einzelne vermehrt zu Eigeninitiative bestärkt und zu selbstständigem Handeln ermutigt werden sollte. Dazu ist es natürlich nötig, dass Arbeits- und Gestaltungswille sich auch auszahlen müssen.

Der Sozialkundelehrer Dirk Zeeden, der die Veranstaltung als Fachvorsitzender organisiert hatte, hofft, dass durch den Dialog nicht nur einer möglichen Politikverdrossenheit entgegengewirkt werden konnte, sondern dass der direkte, offene und mitunter auch kritische Austausch selbst bereits gezeigt hat, dass dies nur in einer offenen, demokratischen und pluralistischen Gesellschaft mit einer geschützten Meinungsfreiheit möglich ist und dass Demokratie demnach etwas absolut Schützenswertes ist.

Der Austausch zwischen den beiden Mitgliedern des rheinland-pfälzischen Landtags in Mainz und den Lernenden der BBS Cochem war dabei gewissermaßen auch ein Austausch zwischen mehreren Generationen, der zeigte, was die Schülerinnen und Schüler als jüngste Generation so bewegt: Wie gefährlich ist der Standort Büchel für uns? Kommt es zur einer Wiedereinführung der Wehrpflicht? Wie wahrscheinlich ist der Ausbruch eines dritten Weltkriegs? ...

So fand Frau Seibold, die die Veranstaltung nach rund anderthalb Stunden wieder schloss, es äußerst interessant, die Schülerinnen und Schüler mal in einer anderen Situation wahrzunehmen, und zu sehen, welche Fragen Sie außerhalb von Schule und Unterricht beschäftigen. Sie dankte den beiden Gästen im Namen der Anwesenden und der Schulgemeinschaft der BBS Cochem für ihr Kommen und freut sich schon auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr mit dann bis dato noch ungewissen aber sicherlich wieder abwechslungsreichen Themen…

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